Gefühl der Hilflosigkeit und der Wirkungslosigkeit.
Wir erleben diese Gefühle in der Regel in Problemsituationen, die wir so schnell einfach nicht gelöst bekommen.
Oft sind es die für uns unakzeptablen Verhaltensweisen unserer Mitmenschen oder schicksalhafte Gegebenheiten, die uns an die Grenze unserer Wirkkraft bringen. Manchmal bestehen diese Dinge schon seit Kindertagen.
Die hilflose Suche nach einem geeigneten „Hebel“ wird zum Grübeln, welches uns sehr beschäftigt. Auch nachts.
Die scheinbare Lethargie von depressiven Menschen ist in Wirklichkeit der äußere Ausdruck innerer Höchstleistung: Gedankliches Karussell-Fahren zum Ziel der Problembewältigung. Je länger ich erfolglos versuche, mein Problem zu lösen, umso hilfloser werde ich.
In diesem Zusammenhang sind auch Krankschreibungen wegen depressiver Verstimmungen nicht ganz problemlos: Durch die Krankschreibung kann ich mich noch wirkungsloser, sinnloser, unbrauchbarer fühlen, was die Problemlage eher verschärfen kann. Depressive Menschen zu entlasten, kann auch als Steigerung von Selbstabwertung missverstanden werden.
Es gibt sehr unterschiedliche Ausprägungen von Depression, auch unterschiedliche Hintergründe. „Die“ Depression gibt es daher nicht.
Vor diesem Hintergrund könnte man die Faustregel aufstellen, dass jede Aktivität antidepressiv wirkt: Ich erlebe mich dabei tätig, wirksam, beweglich etc.
Medikamente:
Bei depressiven Beschwerden werden sog. Antidepressiva vom Arzt verschrieben. Diese Medikamente machen nicht abhängig. Sie verbessern das Befinden, lösen allerdings die zugrunde liegenden Probleme nicht.
Bild: T.B.